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Wichtige Hinweise
Neue Schulhomepage
Veröffentlicht: 31.10.2023Wir freuen uns mitteilen zu können, dass ab sofort unsere neue Homepage melissantes-gymnasium.de aktiv ist! Aus multiplen Gründen ist die Freischaltung sofort erforderlich gewesen, obwohl noch nicht alle Inhalte top aktualisiert sind. Wir arbeiten aber die nächsten Tage und Wochen weiter daran, dass alle Informationen der neuen Homepage aktuell…
Kunst- und Orchesterlager 2022
14.11.2022, Montagmorgen, 7:45Uhr.
Sechs Schülerinnen der Kunstkurse A24 sowie die musikalischen Mitglieder unseres Schulorchesters trafen sich, zusammen mit Frau Rommel, Frau Stangl und Herrn Benkert, in der Saalfelderstraße – aufgeregt und motiviert, voll positiver Energie und künstlerisch-kreativer Ideen.
Mit kleiner Verspätung fuhren wir per Bus in Arnstadt ab und stiegen vollbepackt mit Leinwänden, Pinseln, Zeichengeräten, Skizzen und Instrumenten in Friedrichsrode vor den Toren des Kunstlagers aus. Wir wurden willkommen geheißen von Veith Vollbrecht, einem Allround-Talent, der uns in den folgenden Tagen mit Tipps, Hinweisen und Hilfestellungen während unseres Schaffensprozesses begleitete. Wir bezogen unsere Zimmer, erkundeten das Gelände mitsamt Kuhstall, Töpferei, Orchester-Proberaum, Garten und Feuerstelle und genossen ein warmes, selbst gekochtes Mittagsessen.
Gesättigt und gestärkt ging es nun ohne Verzögerung los: Veith empfing uns in der Druckerwerkstatt, in der wir diese Woche ca. 22 Stunden verbrachten: Durchflutet von unserer Begeisterung, von Lackdämpfen und einem inspirierenden Ambiente ehemals dort werkender Künstler. Unter Anleitung eines Profis schufen wir dort eine Aquatinta – eine uns bisher aufwendigst bekannte Technik, Kunst aufs Papier zu bringen.
Veith erklärte: Zunächst werden die Ränder einer Kupferplatte mit einer Feile angeschrägt und die Ecken abgerundet. Mit feinem Schleifpapier wird die Vorderseite der Platte poliert und schließend die Rückseite mit schwarzem Asphalt-Lack angestrichen. Ist diese getrocknet, wird die Vorderseite mit Ätzgrund bestrichen und härtet dann aus. Nun ist die Platte bereit, mit einer Radiernadel bearbeitet zu werden: das gewünschte Motiv wird auf der Vorderseite eingeritzt und die Platte für zwanzig Minuten in eine Eisen-III-Chlorid-Lösung gelegt. Wieder abgewaschen und trocken geföhnt, kann nun die Flächenätzung beginnen. Dafür wird, bevor die Platte für 20 Sekunden in der Säurelösung platziert wird, mit einem dünnen Pinsel der Asphaltlack auf die Flächen aufgetragen, die ganz hell bleiben sollen. Nach dem Ätzen wieder aus der Säurelösung holen, wieder abspülen, wieder föhnen, wieder bepinseln, wieder ätzen. Dieser Vorgang wird noch zweimal wiederholt und bewirkt, dass bestimmte Flächen auf der Platte tiefer geätzt werden, als andere. Wenn dann auf die fertige Platte Druckerfarbe aufgetragen und verteilt wird, befindet sich in den tiefer geätzten Flächen mehr Farbe, die dementsprechend dunkler drucken. Dieses Drucken passierte hier ganz wortwörtlich. Die Kupferplatte wird auf einer Filzmatte positioniert und ein Blatt Papier darüber gelegt. Dann fährt eine große, schwere Eisenwalze über die Matte und drückt die Farbe, die sich auf der Platte befindet, auf das Papier.
Und tatatataaa: die Aquatinta ist fertig. Mit Stolz und Freude können wir nun individuelle, einzigartige Werke präsentieren, die einen Verkaufswert von ganzen 150 Euro aufweisen.
In den fünf Tagen Kunstlager widmeten wir uns aber selbstverständlich nicht nur der Ätzradierung, sondern auch vielen anderen Projekten. Wir töpferten, bemalten Leinwände, zeichneten, schalteten einfach mal den Kopf aus, ließen unsere Herzen sprechen und die Pinsel in unseren Händen steuern.
Währenddessen probte das Orchester im umgebauten Kuhstall: fünf Weihnachtslieder, die unter Herrn Benkerts Anleitung Tag für Tag an Wohlklang gewannen. Die Schülerinnen und Schüler hüllten den gesamten Kunsthof in weihnachtliche Töne und beglückte das dortige Personal und den Kunstkurs am letzten Tag mit einem kleinen Abschiedskonzert.
Auch Herr Benkert durfte sich mit seinen Musikern in einer kleinen Ausstellung des Kunstkurses von dessen tage- und nächtelangem Arbeitseifer überzeugen.
Diese Woche war ein purer Erfolg für jeden künstlerischen Kopf, jedes tatkräftige Talent, jeden mutigen Meister, jeden sanften Schöpfer. Wir lernten, wir lachten, wir erholten uns von Stress und Druck, indem wir taten, was wir lieben.
Oscar Wilde sagte einmal „You can’t use up creativitiy. The more you use, the more you have.“
Das Kunst- und Orchesterlager 2022 war also für jeden einzelnen Teilnehmer eine pure Bereicherung.
DANKE!
Rebecca Uhlwurm, A24